9 Altes Rathaus

 

In den Jahren 1829-1833 als drittes Rathaus anstelle des Gildenhauses der Stadt gebaut. Diente bis 1914 der Stadtverwaltung. 1924 Umbau mit Bogenhalle. Das jetzige Aussehen ist aus dem Jahre 2006

 

Ein Blick in die Geschichte

Blick vom gegenüberliegenden „Schokoladenhaus“ auf den Markplatz und auf das ehemalige Rathaus an der Nordseite des Marktes. Die Straßenbahnschienen für die Linie Unna-Dortmund sind noch am unteren rechten Bildrand zu erkennen. Die Linie führte die Bahnhofstraße hinunter bis zur Endstation, den Standort des heutigen Rathauses, eingeweiht 1988.

 

Eine Zeichnung des zweiten Rathauses der Stadt Unna, an der Stelle befindet sich heute das „Schokoladenhaus“ an der Südseite des Marktes. Das erste Rathaus wird an gleicher Stelle gestanden haben, denn bereits 1290 besaß Unna seine Stadtrechte und da wird es auch ein Rathaus gegeben haben. Im Jahre 1489 war der Baubeginn des zweiten Rathauses. Die ursprünglich vorhandenen Treppengiebel hat man Anfang des 19. Jahrhunderts entfernt und dadurch war der Blick auf das Walmdach frei geworden. Seit 1753 tagte in dem Gebäude auch das königliche Land- und Stadtgericht. 1811 zog die Verwaltung in das gegenüberliegende Gildehaus. Das alte Rathaus wurde nur noch als Justizgebäude benutzt, bis das Gebäude 1881 ein Privatmann erwarb, es kurz danach abriss und an gleicher Stelle 1889 ein Wohn- und Geschäftshaus errichtete.

 

Blick unter der Bogenhalle hindurch auf den Markplatz. Erst nachdem das dritte Rathaus an der unteren Bahnhofstraße 1914 bezugsfertig war, wurden Erweiterungsbauten an diesem einstigen Rathaus, wie z.B. die Bogenhalle ab 1924, vorgenommen.

 

Einer der Hauptgeschäftsstraßen, die heutige Bahnhofstraße, die bis 1868  „Viehstraße“ hieß. Durch den Anschluss Unnas an das Eisenbahnnetz 1855 erfolgte dann die Umbenennung.

 

Das dritte Rathaus, ehemaliges Gildehaus von 1590, von der Stadtverwaltung ab 1810 mit Auflösung der Gilden genutzt, umgebaut und bis 1914 als Verwaltungsgebäude in Funktion. Das Foto ist um 1910 entstanden, denn die Straßenbahn, die ab 1906 von Dortmund nach Unna fuhr, ist schon zu erkennen.

 

Marktplatz mit dem Gefallenen-Ehrenmal von 1884, die „Germania“.  Im Jahre 1939 wurde es auf Initiative der Nationalsozilisten entfernt.

 

Von 1937 bis 1945 beherbergte das ehemalige Rathaus die Kreisleitung Hellweg der NSDAP. Danach war darin für einige Zeit das „British Military Government-Detachment 1020“ der britischen Besatzungsarmee untergebracht. Aus den Fenstern hingen dann die Fahnen der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges.

 

Eine Ansichtskarte aus Mitte der 1920er Jahre. Nach dem Auszug der Stadtverwaltung 1914 in das neue „Vierte“ Rathaus“ wurde das alte Amtsgebäude für zwei Ladenlokale in der Bogenhalle umgebaut. Auf der linken Seite nutzte ein Friseurmeister das nunmehr entstandene Geschäftslokal, auf der rechten Seite wurden Uhren und Schmuck verkauft. Ein Umbau erfolgte im Jahre 1969 für die Stadtbibliothek. Das Giebelhaus auf der rechten Bildseite (Markt 2/3) hatten sich zwei Eigentümer geteilt. Auf der linken Seite ein Textilgeschäft und rechts die Gaststätte „Heils Bierquelle“ mit angeschlossener Metzgerei.

 

Seit 1996 heißt es „Un(n)a festa italiana“ – das größte italienische Fest nördlich der Alpen. Die Innenstadt von Unna ist illuminiert. Lichtkünstler aus Apuliens Hauptstadt Bari zaubern mit rund 500.000 Lichtern eine einzigartige Atmosphäre. Vino, Pasta und Prosecco, dazu Kostüme, Musik, Handwerker und Händler versprühen italienische Lebensfreude. Der Markt ist die „Piazza“ und das ehemalige Rathaus mit Lichterbögen eindrucksvoll in Szene gesetzt